Das beeindruckende Misereor-Hungertuch mit dem Titel: „Du stellst meine Füße auf weitem Raum“ wurde in diesem Jahr als Thema des Gottesdienstes zum 5. Fastensonntag ausgewählt. Es stammt von der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sanchez, die in der Zeit der Diktatur aufwuchs und seit 1996 in Deutschland lebt. Das Kunstwerk entstand zu Beginn der Coronapandemie.
Die Basis des Bildes ist eine Röntgenaufnahme, die den gebrochenen Fuß eines Menschen zeigt, der 2019 in Santiago de Chile auf dem „Platz der Würde“ bei einer Demonstration gegen soziale Ungleichheit durch die Staatsgewalt verletzt wurde. Neben Bettbezüge aus einer Klinik und einem bayrischen Kloster verwendete Lilian Moreno Sanchez Zeichenkohle, Gold und Straßenstaub vom Ort des Protestes.
Die Gottesdienstbesucher wurden zu einer Bildbetrachtung eingeladen, in der dieser gebrochene Fuß im Mittelpunkt stand. Mit vielen Gedanken und Impulsen wurde das Credo des Hungertuches herausgestellt – die Kraft des Wandelns. Denn ein Bruch kann auch ein Aufbruch sein, hin zu mehr Solidarität, Liebe und Hoffnung.
Eine besondere Intensität bekam der Gottesdienst auch durch die berührende Musik von Klaus Adlmaier (Flöte, Gitarre, Klavier) mit Franz Huber (Gitarre) und Alexandra Kastner (Gesang). Anders als in den letzten Jahren, als der Fastengottesdient mit anschließendem Fastenessen nur in Schloßberg stattfand, wurde dieses Jahr sowohl in Haidholzen als auch in Schloßberg zu einem besonderen Gottesdienst eingeladen. Gestaltet wurde er aber, wie schon Tradition, von einem Team aus beiden Pfarrgemeinden.
Falls Sie den Gottesdienst verpasst haben und neugierig auf das Hungertuch geworden sind, haben Sie die Möglichkeit es in beiden Kirchen anzusehen, auch eine kurze Bildbeschreibung liegt für Sie bereit.