Karl Mair, der Heimatpfleger der Gemeinde, bot am 5. April 2016 einen Lichtbildervortrag mit diesem Thema im Seniorenclub Schloßberg an. Die meisten der zahlreichen Zuhörer hatten das alte Schloßberg der Vorkriegszeit als Kinder und Jugendliche erlebt und in lebhafter Erinnerung. Die große Ausdehnung und Veränderung hatte erst nach 1960 stattgefunden, als aus einem Straßendorf ein geschlossenes Siedlungsgebiet wurde. Das Besondere des Vortrags war es, dass Karl Mair versucht hatte, den Standort zu finden, von dem aus die gezeigten alten Fotos, Postkarten und Zeichnungen von F. W. Doppelmayr gemacht worden waren. Zum Vergleich dazu stellte er die heutige Sicht gegenüber. Auf diese Weise erreichte er große Aufmerksamkeit, ja sogar Spannung bei den Gästen. Er führte sie durch den Hofgraben, heute wie einst die Auffahrt zum Schloßberg, auf die geschichtsträchtige, bereits 1234 urkundlich erwähnte Schloßbergkuppe. Auf dem Weg durch die Salzburger Straße standen die Geschichte der Pfarrei und des Schulhausbaus im Mittelpunkt. Viele der ehemaligen Geschäfts- und Handwerkerhäuser im Schloßbergs Ortskern stehen heute noch, ebenso die Villen der Baumeister Meishammer. An Schloßbergs Gasthäuser, die „Schloßwirtschaft“ mit dem Saalbau, den „Bräu“, den „Mitterwirt“ und das „Café Schloßberg“ erinnern nur noch Bilder. Kuglmoos, etwas abseits im Süden gelegen, war einst ein selbständiger Ort und gehört erst seit 1958 zu Schloßberg. Den Inn aufwärts ging es vom Baderhaus durch Hofleiten, über den beliebten „Plest-Keller“ bis zur einstigen Ziegelei und der Zündholzfabrik von F. P. Hamberger. Flussabwärts luden die Gasthäuser „Schmidbräu-Keller und „Sternbräu-Keller“ an der Innbrücke die Rosenheimer ein. Ein Blick auf Schloss Innleiten des Münchner Hoteliers Thomas Gillitzer durfte nicht fehlen. Wer die alten Aufnahmen noch einmal in Ruhe betrachten möchte, findet sie im Band 2 der Gemeindegeschichte „Schloßberg und Umgebung in alten Ansichten“ von Karl Mair. Das Buch kann in der Gemeindebücherei ausgeliehen werden.

Inge Mair